Köln, 04. Oktober 2018
Etwa 15 Prozent der Krankheitstage von Erwerbstätigen sind auf psychische Störungen zurückzuführen und noch immer bekommen psychische Erkrankungen in Deutschland nicht die Aufmerksamkeit, die eigentlich notwendig wäre, um längeren Ausfällen und frühzeitigen Verrentungen vorzubeugen. Der Gesetzgeber hat auf diese alarmierende Entwicklung reagiert und verpflichtet Arbeitgebende, eine Gefährdungsbeurteilung hinsichtlich psychischer Faktoren durchzuführen und geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten Projekt „EmmA“ arbeiten Partner aus Industrie und Wissenschaft am Einsatz eines digitalen Coaching-Assistenten.
Das Ziel des Projektes „EmmA“ ist es, ein interaktives, mobiles, Assistenzsystem zu entwickeln, das bei psychischer Belastung individuell berät und darüber hinaus zur Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz sowie der betrieblichen Wiedereingliederung nach einer psychischen Erkrankung genutzt werden kann.
Aktuell verfügen weniger als ein Viertel aller Betriebe über eine ausreichende Gefährdungsbeurteilung. Nicht zuletzt, weil psychologisches Fachpersonal in Unternehmen bislang eine Seltenheit ist. Die Entwicklung eines interaktiven Assistenzsystems, das Erwerbstätige bei psychischer (Über-) Belastung individuell berät, wäre im Arbeitsalltag hilfreich, um die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen.
Aus technischer Sicht soll „EmmA“ eine multimodale Echtzeit-Sensoranalyse mit Hilfe von Sensoren im Smartphone des/der jeweiligen Nutzers/in durchführen, bei der die physiologischen und sozialen Signale aufgezeichnet und interpretiert werden. Darauf aufbauend wird ein sozio-emotionales Verhaltensmodell entwickelt und an einen virtuellen Avatar gekoppelt, der kontextabhängig bei schwierigen Situationen Hilfe anbietet.
Unter Leitung der Kölner Charamel GmbH arbeiten das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH), Saarbrücken, die Universität Augsburg mit Schwerpunkt Human Centered Multimedia, die SemVox GmbH, Saarbrücken und das Weiterbildungsinstitut für Psychotherapie (WIPS GmbH), Saarbrücken zur Zielerreichung in den nächsten drei Jahren zusammen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von „KMU-innovativ“ mit Schwerpunkt MenschTechnik-Interaktion gefördert. Das Projektvolumen beträgt 1,57 Mio. Euro, davon 73% Förderanteil durch das BMBF.
Projektname „EmmA“ - Emotionaler mobiler Avatar als Coaching Assistent
Projektvolumen 1,57 Mio. € (ca. 73% Förderanteil durch BMBF)
Projektlaufzeit 01.09.2018 - 30.09.2021
Projektpartner Charamel GmbH, Köln (Projektleitung)
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI, Saarbrücken
Universität Augsburg – Human Centered Multimedia, Augsburg
paragon semvox GmbH, Saarbrücken
WIPS GmbH, Saarbrücken
Kontakt:
Norbert Helf
Charamel GmbH
Aachener Str. 60-62
D 50674 Köln
Tel. +49 (0) 221-33 66-40
E-Mail: helff@charamel.com